Leute, bestimmte Leute waren es,
Die mir den Faden zerrissen,
Darum
Ist mir dieser Ort jetzt verödet,
Weil der Faden gerissen ist.
Der Faden riss mir,
Darum
Ist mir dieser Ort nicht mehr,
Wie er einst war,
Weil der Faden gerissen ist.
Dieser Ort ist mir,
Als ob er offen stünde,
Leer,
Weil der Faden riss,
Darum
Ist dieser Ort jetzt freudlos,
Weil der Faden gerissen ist.
Otherland, Bd. I
»... Während er sich durch das klamme weiße Wurzelwerk, das von der Decke hing, auf die Türöffnung am anderen Ende des Raumes zu bewegte, sah er etwas Seltsames und Unerwartetes: Wenige Schritte zur Rechten des dunklen Durchgangs flackerte etwas wie ein schwaches Feuer, ohne allerdings Licht auf die Erdwände zu werfen. Vor Thargors Augen flammte es strahlend auf und wurde zu einem Loch in der Luft, durch das gelbes Licht strömte ... Mit eisenhart angespannten Muskeln blieb er stehen und wartete darauf, dass ein Dämon oder Hexenmeister durch diese magische Tür kam. Als sich nichts zeigte, näherte er sich dem Leuchten und prüfte die Öffnung mit der Hand. Sie gab keine Wärme ab, nur Licht. Nachdem er sich zur Sicherheit abermals in dem Vorraum umgeschaut hatte ... beugte er sich vor, bis er zu der hellen Pforte hinein schauen konnte ... Das schimmernde Loch dort, dieses leuchtende goldene Irgendwie-Irgendwas – das war etwas viel Größeres, viel Absonderlicheres gewesen als alles andere ... Was er gesehen hatte, war ... eine Stadt, eine leuchtende, majestätische Stadt in der Farbe sonnenbeschienenen Bernsteins ... Die Stadt hatte etwas Reales gehabt, realer als alles, was er jemals im Netz gesehen hatte. Im Vergleich zu den sorgfältig komponierten Fraktalen der Spielwelt hatte sie eine Pracht und Überlegenheit ausgestrahlt wie ein Edelstein auf einem Misthaufen ... Sagenhaft, diese Stadt. Sie musste real sein – oder wenigstens etwas anderes als ein Netzprodukt. Orlando hatte fast sein ganzes Leben im Netz verbracht, kannte es so, wie ein Mississippilotse des neunzehnten Jahrhunderts den großen Fluss gekannt hatte. Dies hier war etwas Neues, eine Erfahrung vollkommen anderer Art. Irgendwer ... irgendetwas ... versuchte mit ihm zu kommunizieren ...
Was sollte ein vierzehnjähriger Junge tun, nachdem er von den Göttern berührt worden war? ...«
Otherland Bd. 1
»... Der Tempel sah nicht nur leer aus, sondern war auch halb unter Wanderdünen begraben, ein vergessener Ort, wo seit langem niemand mehr gewesen war ... Die glühende Hitze ließ nur wenig nach, als sie zwischen die zyklopischen Säulen in den Schatten traten. Die lange Mauer vor ihnen war über und über mit kunstvoll gearbeiteten Relieffeldern bedeckt, die aber im Laufe der Zeit verwittert waren und nur noch ein sinnloses und beklemmendes Gekrakel erkennen ließen. Der einzige Eingang war ein schlichtes schwarzes Quadrat in der Mitte der mächtigen Mauer, ein Loch in ein tieferes Dunkel. Martine ging als erste hinein ... Sie war vor einem gewaltigen Tor in der Innenwand stehengeblieben, das bis zur Decke aufragte und dessen beide Flügel mit gehämmerter Bronze verkleidet waren. Angesichts seiner schieren Größe rutschte Paul fast das Herz in die Hose. Ich will gar nicht sehen, was dahinter ist ... Martine rief: kommt her und helft mir, dieses Tor zu öffnen! Sie eilten durch den hallenden Saal. Die anderen hatten sich vor dem Tor verrsammelt und flüsterten untereinander. Paul hätte fast gelacht, wenn nicht der Druck der Furcht gewesen wäre. Was sollte die Leisetreterei? ... Der Andere schlief immer – und doch hörte er alles. Bedrückt von finsteren Vorahnungen, die jeden Gedanken und jede Bewegung zu lähmen drohten, ließ er sich zwischen T4b und Nandi stellen und zog mit an den mächtigen Türflügeln. Zuerst regte sich nichts, dann schwangen die riesigen bronzenen Flächen mit einem Kreischen wie von einem wütenden Urzeitungeheuer nach außen ...«
Otherland, Bd. IV
Wenn Sie zwischen den Welten wandeln wollen, buchen Sie unter dem Punkt "Pforten zur Selbsterkenntnis" das persönliche oder erlebte Horoskop oder auch den Tempelschlaf (im weiten Sinne einer Reinkarnationstherapie).