Wir müssen unserer Persönlichkeit eine Atmosphäre schaffen, in der sie als Persönlichkeit atmen, leben und reifen kann: Die Atmosphäre des persönlichen Gebetes. Einer, der uns in seinem Leben und auf seine Art dies eindrucksvoll vor Augen führt, ist der heilige Bruder Konrad von Altötting. Weil er sich die Kraft zu ungeheuchelter, tätiger Nächstenliebe vorzüglich aus den Quellen des Gebetes und der Innerlichkeit holte, hat er den Menschen, den Christen unserer Tage etwas auszurichten und zu künden.
Antonius Hofmann, Bischof von Passau (1969)
Geboren am 22. Dezember 1818 in Parzham als elftes von zwölf Kindern fühlte sich mit bürgerlichem Namen Johann Birndorfer seit seiner Kindheit zu Gott hingezogen. Eigentlich sollte er den Hof seiner Eltern übernehmen, die früh gestorben waren. Er entschied sich aber dagegen und trat 1849 in das Kloster St. Anna in Altötting ein, um sein Leben ganz Gott zu widmen.
Zitat von 1872:
Sie wollen wissen, wie ich es mache... Meine Lebensweise besteht nun meistens darin: Lieben und Leiden im Staunen und Anbeten und Bewundern der namenlosen Liebe zu uns armen Geschöpfen. In dieser Liebe meines Gottes komme ich an kein Ende. Da hindert nichts. Da bin ich immer mit meinem lieben Gott auf das innigste vereinigt. Auch bei meinen vielen Geschäften bin ich oft umso inniger mit ihm vereinigt.
Und die Mittel, die ich gebrauche, mich in der Demut und Sanftmut zu üben, ist kein anderes als das Kreuz. Dieses ist mein Buch. Nur ein Blick auf ein Kreuz lehrt mich in jeder Gelegenheit, wie ich mich zu verhalten habe.
Im Angesicht des Sakramentes verrichtete Konrad von Parzham seinen Dienst als Pförtner 41 Jahre lang. Wer von den Kapuzinern etwas begehrt, der zieht an der Pfortenglocke. Daraufhin erscheint der Pfortenbruder. Oftmals ist der Pfortenbruder der einzige Kapuziner, den der Läutende zu sehen bekommt. Für ihn repräsentiert der Pförtner das ganze Kloster.
Das Kloster ist kein Haus der offenen Tür. Einlass wird nur gewährt, wenn der Bruder, der den Dienst an der Pforte verrichtet, aufschließt. Innen ist eine andere Welt als außen. Sobald der Schritt über die Schwelle getan ist, ist man aufgenommen. Einer muss wissen, wen er einlassen darf. Das ist der Pförtner.
Am 21. April 1894 starb er im Kapuzinerorden und wurde 1934 von Papst Pius XI. heilig gesprochen.
Wenn Sie zwischen den Welten wandeln wollen, buchen Sie unter dem Punkt "Pforten zur Selbsterkenntnis" das persönliche oder erlebte Horoskop oder auch den Tempelschlaf (im weiten Sinne einer Reinkarnationstherapie).